Segnungsdienst in St. Jakobi – Fragen und Antworten

Nach dem Gottesdienst besteht die Möglichkeit, für sich beten und sich segnen zu lassen. Manchen erscheint dieses Angebot etwas merkwürdig – darum versuchen wir hier auf offen ausgesprochene (oder im Stillen gedachte) Fragen eine Antwort zu geben:

1. Kann denn da jeder hingehen? – Oder: Auch ich?

Ja, ob Sie zum ersten Mal im Gottesdienst oder ob Sie ein langjähriger „Profi“ im Glauben sind, Sie sind herzlich eingeladen!

2. Was passiert, wenn ich gehe? – Oder: Wird mir etwas übergestülpt?

Nein. Es erwarten Sie zwei Mitarbeiter des Segnungsdienstes. Diese fragen Sie nach Ihrem Anliegen, stellen ggf. Verständnisfragen, verabreden mit Ihnen, wofür genau gebetet werden soll. Nach einem kurzen Moment der Stille und dem Hören auf Gott bringen sie dann Ihr Anliegen vor Gott. – Das war’s, kurz und knapp!

3. Mit welchen Anliegen kann ich denn kommen? – Oder: Wird hier für alles gebetet?

Wir beten für Herausforderungen, für Heilung, für Veränderungen, in Ihrem Leben, in Beziehungen und im beruflichen Bereich. Wir beten für eine Erfrischung in Ihrem geistlichen Leben oder für eine Vertiefung Ihrer Gottesbeziehung. Wir sprechen Ihnen für alle diese Lebensbereiche in Jesu Namen Mut und Kraft zu und bitten für Sie um Seinen Segen.

Wir freuen uns natürlich auch sehr, wenn Sie einen Start mit Gott wagen oder eine bereits getroffene Entscheidung erneuern möchten.

(Für einen Lottogewinn oder ein kleines Malheur für den unfreundlichen Nachbarn beten wir nicht!)

4. Was ist die Basis für diesen Segnungsdienst? – Oder: Ist das nicht alles Hokus Pokus?

Basis ist die Bibel mit ihren vielen Berichten über Wunder, die durch Gebet eingetreten sind. Jesus selbst fordert uns auf, so zu werden und so zu handeln, wie Er. Und Er sagt uns zu, dass jeder Christ für einen Mitmenschen beten kann. Einige Beispiele:

Christus spricht: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“ (Matthäus 7,7)  „Weiter sage ich euch: Wo zwei unter euch eins werden, worum sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel.“ (Matthäus 18,18)

Paulus schreibt: „Zuerst und vor allem bitte ich euch, im Gebet für alle Menschen einzutreten: Bringt eure Wünsche, Fürbitten und euren Dank für sie vor Gott. Betet auch für die Könige und alle übrigen Machthaber. Denn wir wollen ein ruhiges und stilles Leben führen –in ungehinderter Ausübung unseres Glaubens und in Würde.“ (1. Timotheus 2,1-2)

Jakobus schreibt: „Wenn jemand von euch Schweres erleidet, soll er beten. Ist jemand von euch voller Zuversicht, soll er Loblieder singen. Wer von euch krank und schwach ist, soll die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen. Sie sollen für ihn beten und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das Gebet, das im Glauben gesprochen wird, wird den Kranken retten. Der Herr wird ihn wieder aufstehen lassen und ihm vergeben, wenn er Sünden begangen hat.“ (Brief des Jakobus 5,13-15)

5. Und da passiert dann etwas? – Oder: Ist das nicht anmaßend?

Weil Er es uns in Seinem Wort zugesagt hat, glauben wir daran, dass Gott auf unser Gebet reagiert. Situationen klären sich, Wege öffnen sich, Krankheiten werden geheilt. Dabei ist uns klar, dass Sein Handeln für uns unverfügbar ist. Mitunter fällt Seine Reaktion ganz anders aus, als wir es uns vorstellen. Manchmal erkennen wir erst sehr viel später, was das Gebet bewirkt hat.

6. Glauben die Beter stark genug? – Oder: Muss ich selbst mit großem Glauben kommen?

Die Heilung und Gebetserhörungen hängen ausschließlich von Gott ab, nicht von Ihnen – und nicht von uns. Wir können von uns aus nichts bewirken. Auch wenn nichts Sichtbares passiert, vertrauen wir trotzdem darauf, dass Gott handelt. Wenn jemand mit Krücken kommt und ohne geht, dann danken wir Gott und sind stolz auf Ihn, nicht auf uns.

7. Was werden die anderen sagen? – Oder: Ist es nicht peinlich, zur Segnung zu gehen?

Wenn jeder Mensch im Laufe seines Lebens mit körperlichem und seelischem Leid zu tun hat und Gott selbst Heilung zusagt – wäre es dann nicht eher schlau, diese Hilfe auch in Anspruch zu nehmen? Und wäre es nicht eher peinlich für denjenigen, der sich abfällig darüber äußert?!

8. Ersetzt eine Segnung den Arztbesuch? – Oder: Kann ich die Tabletten jetzt weglassen?

Nein! Das Gebet ergänzt ärztliche Maßnahmen und Möglichkeiten der Medizin. Gott möchte heilen und Er tut dies sowohl durch Gebet als auch durch Medizin und Ärzte. (Lassen Sie die Tabletten bitte erst weg, wenn Ihr – vielleicht aufgrund der neuen Diagnose etwas verblüffter – Arzt Ihnen dazu rät!)

9. Ist Vertraulichkeit garantiert? – Oder: Wem wird mein Anliegen weitererzählt?

Niemandem! Für alle Segner besteht absolute Schweigepflicht – und wir halten uns daran.

10. Was tun wir – und was nicht?

Wir geben keine medizinische Beratung. Wir führen keine seelsorgerlichen Gespräche und bieten keine psychologische Betreuung. Wir sind Menschen / Christen, die für Sie bzw. mit Ihnen Ihr Anliegen vor Gott bringen. Wir tun das gern und versuchen, uns dabei von Gott leiten zu lassen. Wir sprechen Ihnen Gottes Segen zu. Wir glauben, dass das hilft. (Im Gegensatz zu dem sprichwörtlichem „Daumendrücken“.)

Wer den Wunsch nach einem ausführlicheren Gespräch hat, darf sich gerne an unseren Pastor wenden.

11. Wie schlecht muss es mir gehen, damit ich für mich beten lassen kann? – Oder: Ist mein Problem überhaupt wichtig genug?

Für Gott ist kein Anliegen zu groß – und auch keines zu klein. Er freut sich, wenn wir seine Nähe suchen. Sie sind herzlich eingeladen, sich „einfach mal so“ segnen zu lassen – und zu erleben, wie gut das tut. Probieren Sie es einfach einmal aus!

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Pastor Dietmar Gördel.

St. Jakobi 2023, nach einer Vorlage von Pastor Jörg Arndt, Kirchengemeinde Havetoft.