Unser Stern am Kirchturm war defekt, ein neuer musste her. Die Herrnhuter Sterne werden als Bausatz geliefert. So kam ein großes, aber eigentlich doch recht kleines Paket an. Auf dem Küchentisch breitete ich die Teile aus und begann, die Zacken miteinander zu verbinden, eine Arbeit, die ihre Zeit brauchte. Aber auch schön zu sehen, wie das ganze langsam Gestalt annahm. So freute ich mich, als der fertige Stern schließlich groß und zackig vor mir lag.
So groß, dass er nicht mehr durch die Küchentür passte! Ich musste lachen – und wurde von Gott leise daran erinnert, dass Weihnachten größer ist als mein Verstehen.
Ich dachte an den Engel, der zu Maria kam: „Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden.“ (Lk 1,30). In meiner Vorstellung kam der Engel in Marias Küche. Und was klein begann, wurde wirklich groß. Das größte Geschenk, dass Gott seiner Welt machen konnte, war sein Sohn, der durch Maria zur Welt kam.
Wenn ich diesen Jesus in meine Küche, meinen Alltag lasse, dann wird mein Leben hell – nicht von einem gebastelten Weihnachtsstern, sondern vom Licht der Welt. Und ich werde eingeladen, das Licht weiter zu tragen. Vielleicht durch ein kleines Licht, das ich zu anderen bringe und ihnen damit zeige, dass Gott auch sie in ihrer alltäglichen Geschäftigkeit gnädig ansieht. So holen unsere Pfadfinder das Friedenslicht aus Bethlehem, um es in den kommenden Tagen zu verteilen. Lassen auch Sie sich anstecken!
Ach ja: Den Stern musste ich durchs Küchenfenster raustragen – jetzt leuchtet er über Itzehoe.