Stille – Zeit vor Gott

Wenn dein Alltag voll ist, trage dir Termine fest in den Kalender ein und
lass diese Zeiten durch nichts in Frage stellen.

Wenn du leicht ablenkbar bis, mach das Smartphone aus, nimm eine echte Papierbibel, nicht die auf dem Laptop oder in der App. Schließ die Augen, such dir einen ruhigen und aufgeräumten Ort- oder geh raus!

Schreibe dir alle Gedanken auf einen Notizzettel auf, die dich an Alltagssachen erinnern wollen. Dann kannst du später darauf zurückkommen und hast sie » aus dem Kopf».

Beginne deine Zeit damit, dass du Jesus von dem erzählst, was dich beschäftigt. Aussprechen heißt loslassen. Gib die Dinge ganz bewusst ab. Nur leere Hände können Neues empfangen. Wenn es dir hilft, stell dir einen Mülleimer vor, in den du Stück für Stück alles hineinwirft, was du nicht weiter mit dir rumschleppen willst.

Danke Jesus, für das was er dir an diesem Tag geschenkt hast. Sag ihm, was er dir bedeutet. Vielleicht hilft dir ein Lobpreislied oder ein Choral dabei.

Es lohnt sich einen Psalm zu lesen, auch mehrere Tage hintereinander denselben. Lies ihn laut und lass ihn nachklingen (Psalm 27, Psalm 63).

Gottes Sehnsucht nach Zeit mit dir ist immer größer als deine Sehnsucht ihm zu begegnen!
Nimm die Zeit, setz dich hin und lass seinen liebevollen Blick auf dir ruhen. Bitte Jesus, durch seinen Heiligen Geist deine Gedanken zu leiten und deine Sinne für das zu schärfen, was er dir zeigen möchte. Bleib dran, übe es ein.

Stille ist nicht nur etwas für Introvertierte, schüchterne Menschen. Gerade wenn wir vielgefordert sind, braucht es einen Ort, an dem wir einfach sein dürfen. Gott hat dich geschaffen, weil er dich liebt und mit dir zusammen sein will,- nicht damit du für ihn etwas tust. Er möchte es mit dir tun und dich vorbereiten, und er bereitet das vor, was dran ist. Diese guten Werke sind wie Einzelteile eines Ikea-Bausets, vorbereitet und mit einem guten Plan versehen, wenn wir uns Zeit nehmen sie in Ruhe anzusehen und uns beraten zu lassen, hält es länger 😉

Stille Zeiten können ruhig und meditativ sein, aber auch sehr lebendig, kreativ.

Wir können einander ermutigen, Stille auszuhalten. Wie wäre es, in Gottesdiensten und Gebetsgemeinschaften unverplante Zeit zu haben? Es kann verbindend und eine tiefe Erfahrung sein, mit Freunden gemeinsam zu schweigen – vor Gott.

Mach Stille zu einem festen Teil deiner Zwischendurch Gespräche mit Gott. Warte mit dem AMEN , nachdem du mit Jesus über deine Anliegen geredet hast und höre ihm noch ein bisschen zu. Bei einem Telefonat legst du ja auch nicht sofort auf, nachdem dein Redeteil fertig ist, oder? Und schließlich: Frage Jesus doch mal- wie es ihm geht- mit dir?

Stille ist gefährlich, weil sie zur Veränderung führt. Wir wachsen in der Stille zu innerlich starken Menschen, die sich nicht manipulieren lassen. Das wird gefährlich für andere und für alles, was sich gegen Gott auflehnt. Wir lernen Jesus besser kennen, damit auch uns selbst und die Welt, für die wir gemacht sind.

Notizen von Simone Demsky zum Sofatalk „Gefährliche Stille am 3.3.2021

Literaturtipps:
Kristian Reschke : Gebet als Begegnung: Kontemplatives Leben im 21. Jahrhundert
Magnus Malm: Gott braucht keine Helden.
Johannes Hartl: Einfach Gebet.